Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V.

 

Erhaltungszuchtprojekte

 

Bei Fragen zu unseren Erhaltungszuchtprojekten wenden Sie sich bitte an:      

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Chinasittich

Bereits 2010 hat Dr. Nigel Collar darauf hingewiesen, dass die Situation des Chinasittichs (Psittacula derbiana) in seiner Heimat auf einem bedrohlichen Stand ist. Die Vögel fehlen inzwischen in Teilen Chinas gänzlich, in denen sie bis 1989 noch häufig waren und mühelos täglich beobachtet werden konnten. Es gab damals Anzeichen dafür, dass der Chinasittich in Sichuan und Ost-Tibet in großer Zahl gefangen und auf den Märkten angeboten wurde. Es wurde befürchtet, dass die Bestandszahlen aufgrund der Öffnung Tibets weiter abnehmen.

Im Jahr 2011 wurde aus diesem Grund bereits ein privat geführtes Zuchtprojekt für Chinasittiche gegründet. Dieses Projekt ist momentan bei der Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V. (GAV) angesiedelt. Parallel zu dieser Privatinitiative ist der Chinasittich seit September 2014 auch Thema der EAZA Papageien TAG (Taxon Advisory Group) geworden. So wurde dort ein Monitoring Programm geschaffen, dass unter der Leitung von Catrin Hammer vom Tierpark Görlitz steht. Im Verlauf dieses Programms sollen zunächst die Chinasittich-Bestände erfasst werden. Außerdem soll ein Fragebogen entworfen werden, der nähere Erkenntnisse über die unterschiedlichen Haltungsbedingungen und die damit eventuell im Zusammenhang stehenden Vermehrungserfolge liefern könnte. 

 


Ziel beider Initiativen ist es den Rückgang dieser Papageienart in zoologischen Gärten und in Privathand entgegenzuwirken.

 Foto: Jörg Asmus

Aus diesem Grund erschien es mehr als sinnvoll beide Programme miteinander zu verbinden. Hieraus entstand eine Kooperation, die nicht nur symbolisch die Chinasittich-Bestände in den Zoos und Privathaltungen miteinander vereint.

Sofern Sie Chinasittiche besitzen, sind Sie herzlich eingeladen sich dieser bedeutungsvollen Aufgabe anzuschließen! 

Melden Sie sich bitte mit Ihren Tieren für eine Projektteilnahme an!

 

 

Ansprechpartner der GAV

 


 

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Catrin Hammer




Tierpark Görlitz




Zittauer Straße 43




02826 Görlitz






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Telefon: +49 (0) 3581 407400


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E-Mail: c.hammer@tierpark-goerlitz.de


 

Schwalbensittich

Der Schwalbensittich (Lathamus discolor) zählt zu den Papageienarten mit gewissen anatomischen und verhaltensbedingten Besonderheiten. Lange Zeit waren sich Wissenschaftler nicht einig, ob die Spezies eher zu den Plattschweifsittichen (Platycercini) oder den Loris (Loriinae) gezählt werden soll. Der funktionell-morphologische Bau ihrer Zunge ähnelt den Loris und wird mittlerweile als konvergente Entwicklung aufgefasst. DNA-Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Schwalbensittiche eher in die Nähe der Plattschweifsittiche zu stellen sind.

Die Spezies weist zudem ein für Papageienvögel ungewöhnliches Zugverhalten auf. Zur Fortpflanzungszeit im September ziehen diese Sittiche vom australischen Festland nach Tasmanien und gehen dort ihrem Brutgeschäft nach. Auf ihrer mitunter bis zu 2.000 Kilometer langen Wanderung überqueren die Schwalbensittiche auch eine etwa 300 Kilometer lange Strecke über die Bass Strait. Im Anschluss an die Fortpflanzungszeit kehren die Vögel auf das australische Festland zurück.

Wie viele andere Papageienarten gilt auch der Schwalbensittich als gefährdet. Wilderei, Zerstörung des Ökosystems und Waldrodung waren bis vor Kurzem seine größte Bedrohung. In den zurückliegenden Jahren kam ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor hinzu. Der auf Tasmanien eingeschleppte Kurzkopfgleitbeutler (Petaurus breviceps) breitete sich dort rasend schnell aus und wirkt äußerst negativ auf die Schwalbensittichpopulation. Die bevorzugte Nahrung der kleinen Gleitbeutler sind normalerweise süße Baumsäfte. Um an den Saft zu gelangen, beißen sie die Rinde von Bäumen auf und lecken den austretenden süßen Saft auf.  Bei der

ständigen Suche nach Nahrung haben die Kurzkopfgleitbeutler eine weitere Strategie entwickelt. Sie begeben sich in die Bruthöhlen der Schwalbensittiche und lecken die süßen Nahrungsreste an den Schnäbeln der jungen Sittiche ab. In der weiteren Folge durchbeißen sie die Kröpfe der Jungvögel, um an die bereits an die Jungen verfütterte Nahrung zu gelangen.

Foto: Simon Bennett, Australien

Der Bestand des Schwalbensittichs ist nicht zuletzt auch aufgrund der starken Ausbreitung der Kurzkopfgleitbeutler stark rückläufig und so wurde für die Spezies im Jahr 2015, durch die International Union for Conservation of Nature (IUCN), einer Höherstufung in "critically endangered" (vom Aussterben bedroht, extrem hohes Risiko des Aussterbens in der Natur in unmittelbarer Zukunft) in der Roten Liste der gefährdeten Arten vorgenommen. Ein Aussterben des Schwalbensittichs wird innerhalb der kommenden 15 Jahre befürchtet.

Diese beängstigende Situation nahmen verantwortungsvolle Menschen in Australien und Europa zum Anlass sofort eine beispielhafte Kooperation zu starten. 

 

Link: Das Schwalbensittich-Projekt - der bisherige Verlauf

 


 

Ansprechpartner in der GAV

 


 

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Sabrina Höft




Zoologischer Garten Schwerin




Waldschulweg 1




19061 Schwerin






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E-Mail: hoeft@zoo-schwerin.de




Veröffentlichungen:

1. Treffen der Teilnehmer des Schwalbensittich-Erhaltungszuchtprojektes im Naturkundemuseum Erfurt

Güstrow, 07.08.2017: Seit dem 29.10.2015 wird der Schwalbensittich (Lathamus discolor) auf der Roten Liste der IUCN als „critically endangered“ geführt. Bewahrheitet sich das Szenario könnte diese Spezies innerhalb der kommenden 15 Jahre aus der australischen Natur verschwinden und anschließend nur noch in menschlicher Obhut anzutreffen sein.

In Tasmanien kümmert sich seit vielen Jahren das Swift Parrot Recovery Team um den Erhalt der Art, mit teils guten Ergebnisse. Die Erhaltung der Lebensräume und die Gefahren für die freilebende Population, die durch den Kurzkopfgleitbeutler (Petaurus breviceps) verursacht werden, stehen dort beim Erhalt der Spezies Schwalbensittich im Vordergrund.

Ein weiterer Beitrag zum Arterhalt muss aber auch von Menschen geleistet werden, die die Möglichkeit haben Schwalbensittiche zu halten und erfolgreich zu vermehren. Dies können Privatpersonen und Zoos hier in Europa gleichermaßen sein. Am 30.10.2015 wurde zu diesem Zweck das Schwalbensittich-Projekt gegründet, als eine Kooperation von der EAZA Parrot TAG und der GAV. Ziel dieses Projektes soll es sein eine Schwalbensittich-Population in Europa zu schaffen, die den gesundheitlichen und genetischen Vorgaben entspricht, um im Bedarfsfall zur Stabilisierung der australischen Population eingesetzt werden zu können. Hierzu musste ein Projektmanagement entstehen, das nicht nur für die Schaffung einer möglichst verwandtschaftsfernen, gesunden Population dient, sondern auch Verbindungen zu den Biologen und Regierungsvertretern in Australien ermöglicht. Um bei diesen Planungen weiter ins Detail zu gehen, trafen sich am 29.07.2017 im Naturkundemuseum Erfurt Vertreter verschiedener europäischer Zoos und auch Privatzüchter.

Vier Arbeitsgruppen wurden gegründet, die sich unter anderem um die Erarbeitung von „Best Practice Guidelines“ kümmern, veterinärmedizinische Aspekte innerhalb der Projektführung betrachten, das professionelle Zuchtbuchmanagement ermöglichen und die Organisation des gesamten Projektes im Auge behalten. Bei den einzelnen Arbeitsgruppen wird Wert darauf gelegt, dass diese sich jeweils aus Vertretern der Zoos und aus Privatleuten zusammensetzen.
In den folgenden Tagen wird ein Fragebogen erarbeitet, der die teils sehr unterschiedlichen Haltungsbedingungen bei den Schwalbensittich-Besitzern ermitteln soll. An diese Befragung dürfen sich selbstverständlich auch sehr gern Züchter beteiligen, die derzeit noch nicht als Projektteilnehmer geführt werden. Des Weiteren sollen für Außenstehende Möglichkeiten geschaffen werden, dass Projekt auch anderweitig unterstützen zu können, beispielsweise durch Geld- oder Sachspenden. Zum Zweck einer problemlosen Zuchtbuchführung wurde ein Einstellungsvertrag für die einzelnen Schwalbensittiche erarbeitet, den die an dem Projekt teilnehmende Personen oder Institutionen gleichermaßen anerkennen müssen. Dies sind die wesentlichsten Ergebnisse des Erfurter Treffens.

Im Januar 2018 werden sich die Projektteilnehmer erneut zusammenfinden, um ihre Zusammenarbeit zum Erhalt des Schwalbensittichs weiter zu festigen. Gern können Sie sich auch auf unserer Homepage „www.swift-parrot-project.org“ über das Projekt informieren.

Melden Sie sich bitte mit Ihren Schwalbensittichen für eine Projektteilnahme an! Das Projekt ist nicht verbandsgebunden und nicht auf Deutschland begrenzt. Nähere Informationen zu dieser Initiative erhalten Sie bei Jörg Asmus.




2. Treffen der Teilnehmer des Schwalbensittich-Erhaltungszuchtprojektes im Zoo Berlin

Berlin, 10.03.2018: Nachdem im vergangenen Sommer ein erstes Treffen dieser Art im Naturkundemuseum Erfurt stattfand, waren die meisten der Schwalbensittich-Projektteilnehmer sehr gespannt auf die Ergebnisse, die nun zwischen Juli 2017 und März 2018 erarbeitet worden sind.

Dr. Tobias Rahde (Zoo Berlin) begrüßte die Teilnehmer am 10.03.2018 um 10.00 Uhr. Er organisierte im Vorfeld auch die Durchführung unserer Tagung in der Zooschule. Vorab schon einmal vielen Dank dafür! Für diese Veranstaltung haben nicht nur Zoo-Mitarbeiter und GAV-Mitglieder den Weg nach Berlin gefunden. Richard Jöhl aus der Schweiz beispielsweise ist einer der engagierten Züchter, der nicht Mitglied der GAV ist, aber dem der Erhalt des Schwalbensittichs sehr am Herzen liegt. Leider verhinderten die Grippewelle sowie ein defekter PKW die Teilnahme einiger anderer, so dass sich unser Kreis auf 16 Teilnehmer beschränkte.

Zu Beginn der Tagung erläuterte Simon Bruslund (Zoo Heidelberg) den derzeitigen Standpunkt der EAZA zu unserem Projekt. Das Schwalbensittich-Projekt wird dort derzeit als Monitoring geführt; Ansprechpartner ist Flemming Nielsen vom Zoo Kopenhagen. Die Zusammenarbeit der EAZA mit Privatzüchtern wurde in der Vergangenheit zunehmend skeptisch gesehen. Aus diesem Grunde wird das Schwalbensittich-Projekt seitens der EAZA nun auch mit besonderem Interesse verfolgt.

Flemming Nielsen (Zoo Kopenhagen) berichtete über seine Kontakte zu australischen Vertretern der Regierung. Hier stellt sich als Problem dar, dass in den gegenwärtige Artenschutzprogrammen für die etwa 20 bedrohten Spezies Australiens keine Zusammenarbeit mit Privatleuten vorgesehen ist. Selbst die Beteiligung australischer Züchter an Maßnahmen zum Erhalt des Schwalbensittichs wird derzeit ausgeschlossen.

Chris Mitchell (Drayton Manor Park Staffordshire) machte die Anwesenden mit einem Vorschlag vertraut. Prof. Richard Presiozi (Manchester Metropolitan University) hat angeboten, dass ein Doktorand eine Studie über die Verwandtschaft von Schwalbensittichen in Menschenhand durchführen könnte, unter Verwendung von Markern wildlebender Individuen. In der weiteren Folge wird Chris Mitchell sich nun mit Prof. Presiozi in Verbindung setzen und ihn um eine Anleitung für die Probenentnahme bitten, aber auch um die Höhe der damit im Zusammenhang stehenden Kosten. Des Weiteren soll die Idee diskutiert werden, weitere Proben aus Australien zu bekommen oder australische Forscher zu bitten sich an dieser Studie zu beteiligen. Eventuell könnte auch die DNA von älteren Museumsbälgen für eine solche Studie eine Rolle spielen. Des Weiteren besteht bei einer Forschergruppe an der University of Birmingham Interesse Verhaltensstudien an wilden Schwalbensittichen und Individuen in Menschenobhut durchzuführen, die wertvoll sein könnten, wenn tatsächlich Vögel zur Aufstockung des Wildbestandes nach Australien gebracht werden.

Nils Becker (GAV) fügte den Ausführungen von Chris Mitchell hinzu, dass inzwischen auch an der Universität Oldenburg die Möglichkeit besteht, ohne finanziellen Aufwand zunächst 30 Schwalbensittiche auf deren verwandtschaftliche Nähe hin zu testen.

Simone Haderthauer (Tiergarten Schönbrunn) stellte anschließend die Auswertung der ersten Fragebogenaktion vor. Die Teilnahmebereitschaft war durchaus als zufriedenstellend zu bezeichnen. Es wurde beschlossen, dass der Fragebogen auch ins Englische übersetzt wird und die Fragebogenaktion fortgeführt wird. Die daraus resultierenden Best Practice Guidelines liefern bereits jetzt gute Ansatzpunkte für eine möglichst artgerechte Haltung der Schwalbensittiche; nach weiteren Auswertungen noch eingehender Fragebögen und auch sonstigen Erfahrungsberichten sollen die Best Practice Guidelines fortlaufend aktualisiert werden und werden sich so zu einem wertvollen Arbeitsmaterial innerhalb des Projektes entwickeln. Jörg Asmus (GAV) wird die Handhabung der Messungen am lebenden Vogel beschreiben und die Maßtabellen zur Verfügung stellen, in denen die tolerierbaren Maße (Abweichung von der Norm) beim Schwalbensittich aufgeführt sind. Des Weiteren sollen auch einige Fotos zu Vergleichszwecken in den Best Practice Guidelines veröffentlicht werden, die insbesondere die Färbung und die wenigen tolerierbaren Abweichungen darstellen.

Gemeinsam wurden im Anschluss die medizinischen Tests ausgewählt, die zunächst einmal vordergründig für eine Einstellung von Schwalbensittichen in das Projekt sind. Hier richteten wir uns unter anderem nach der Häufigkeit der in früheren Tests nachgewiesenen Krankheitsformen. Auf Vogelkrankheiten spezialisierte Tiermediziner werden bei Gesundheitsfragen mit involviert.

Florian Schäfer (Naturkundemuseum Erfurt) erläuterte einige Punkte zum Zuchtbuchmanagement. Es wurde in der weiteren Folge auch festgelegt, an welchem Datum die Bestandsdaten spätestens an das Zuchtbuchmanagement gemeldet werden müssen, um die anschließende Vermittlung innerhalb einer akzeptablen Frist zu realisieren und überzählige Vögel aus dem Projekt zu geben. Es wurde auch überlegt, wie man mit älteren Schwalbensittichen umgeht, die für eine Vermehrung aufgrund ihres Alters nicht mehr zur Verfügung stehen können. Hier wurde die Idee aufgegriffen, die überzähligen Tiere in einer öffentlichen Einrichtung unterzubringen. So kann eine solche Einrichtung ebenfalls einen wichtigen Beitrag für das Projekt leisten, ohne die Schwalbensittiche selbst zu züchten. Hierfür könnte der Wildpark-MV in Güstrow eine Rolle spielen, wo in diesem Jahr eine begehbare Voliere entstehen wird.

Jörg Asmus (GAV) stellte im Anschluss die Teilnahmebedingungen vor, die jedem Projektteilnehmer im Vorfeld übermittelt worden sind. In einigen Teilen wurden diese Richtlinien noch unwesentlich ergänzt. Der entscheidende Unterschied zu allen anderen bisher existierenden Zuchtprojekten mit privater Beteiligung ist der, dass alle Projektteilnehmer ihre Schwalbensittiche an das Projekt übergeben müssen. Sie geben folglich ihre Besitzansprüche daran auf. Den Teilnehmern werden in der weiteren Folge Schwalbensittiche überlassen, worüber dann aber das Zuchtmanagement zu entscheiden hat. Ein Teil der Nachzuchten verbleibt immer wieder in dem Projekt und einige können auch abgegeben werden; die Entscheidung darüber fällt ebenfalls das Zuchtmanagement. Der Erlös aus dem Verkauf der Schwalbensittiche geht an die jeweiligen Halter der Elterntiere und dient der Minimierung eigener Unkosten, die sich aus der Projektbeteiligung ergeben.

Die Teilnahmebedingungen wurden von allen Anwesenden mitgetragen, so dass bereits jetzt erwähnt werden darf, dass Richard Jöhl (EXOTIS, Schweiz), sowie Frank und Anita Bellin, Patrick Hund und Nils Becker (letztere alle Mitglieder der GAV) als Privathalter von Schwalbensittichen ihre Vögel in das Projekt geben werden.

Die Veranstaltung wurde gegen 16.30 Uhr beendet. Dr. Rahde führte die Teilnehmer im Anschluss durch die Vogelabteilung vom Zoo Berlin. Ein gemeinsames Abendessen bot dann die Möglichkeit sich auch über andere Dinge zu unterhalten.

Für ein nächstes Treffen stehen mit dem Zoo Kopenhagen, Tiergarten Schönbrunn und dem Drayton Manor Park Staffordshire mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Ein Termin dafür wurde noch nicht genannt.

Jörg Asmus



3. Treffen der Teilnehmer des Schwalbensittich-Erhaltungszuchtprojektes im Zoo Schwerin

Lieber Projektteilnehmer,

wir möchten Dich heute über den aktuellen Stand des Schwalbensittich-Erhaltungszuchtprojekts informieren. Am 19.10.2019 hatten wir diesbezüglich unser letztes Projekttreffen im Zoo von Schwerin, an dem neben einigen GAV-Kollegen auch Vertreter aus den Zoos teilnahmen. Auch Chris Mitchell war extra aus England dazu angereist. Er wies darauf hin, dass für weitere genetische Untersuchungen mittels Mikrosatelliten-DNA-Analysen noch zusätzliche Federproben aus den Schwalbensittich-Beständen gesucht werden. Nach Klärung des genauen Bedarfs werden wir die Projektteilnehmer evtl. später noch einmal dazu separat anschreiben (GAV-Ansprechpartner: Nils Becker oder Dr. Franz Stäb).

 

Folgende Themen wurden beim Treffen in Schwerin adressiert:

1. Der Entwurf zu den „Best Practice Guidelines“ für die Haltung und Zucht von Schwalbensittichen im Rahmen des Projekts wurde von Sabrina Höft (Mitarbeiterin - Zoo Schwerin) vorgestellt und eine finale Version davon gemeinsam ausgearbeitet. Nach finaler Bestätigung durch die teilnehmenden Zoos, werden wir die „Best Practice Guidelines“ unverzüglich an alle privaten Teilnehmer per email versenden.

2. Sabrina Höft betreut zukünftig das neue ZIMS und wird alle alten Daten aus den Zoos und von den privaten Projektteilnehmern, die durch die GAV vertreten werden,  dort integrieren. Es ist deshalb besonders wichtig, nun alle Daten zu den Schwalbensittichen, die bereits im Projekt sind oder ins Projekt integriert werden sollen, zeitnah an uns, Nils Becker als GAV Koordinator / Dr. Franz Stäb als Stellvertreter, zu senden bzw. die ggf. vorhandenen Daten zu aktualisieren. Hierzu bitten wir Dich, die Daten Deiner Schwalbensittiche, die am Projekt teilnehmen, in die Anlagen 1 u.2 zu diesem Rundschreiben  vollständig einzutragen und diese sehr zeitnah (bis zum 29.2.20) an uns (an Nils; Franz Cc.) zurückzusenden, damit wir diese dann nach finaler Prüfung an Sabrina Höft weitersenden können. Rückfragen bitte gerne an Nils oder Franz. Anhand der ZIMS-Daten sollen dann später Empfehlungen für die Partnerauswahl bei der Erhaltungszucht innerhalb Schwalbensittichbestandes des Gesamtprojektes getroffen werden können.

3. Simon Bruslund (Mitarbeiter -Vogelpark Marlow) stellte die neue Organisation des internationalen Schwalbensittich-Erhaltungsprojekts innerhalb des geplanten EEP mit dem Ziel einer Harmonisierung mit den Aktivitäten der EAZA vor. Das EEP Schwalbensittichprojekt stellt einen Präzedenzfall innerhalb der EAZA dar, d. h. es muss gut begründet und die Ziele, Rechte und Pflichten, die aus dieser EEP-Aktivität erwachsen, überzeugend gegenüber der EAZA dargestellt werden. Ferner gab Simon Bruslund einen Überblick über den aktuellen Gesamtbestand an Schwalbensittichen innerhalb des Projektes. In 2018 waren demnach 90 Schwalbensittiche im Gesamtbestand der teilnehmenden Zoos. Ein Mindestbestand von 200 Schwalbensittichen innerhalb des geplanten EEP's wird angestrebt.

4. Die GAV (als Vertreter aller teilnehmenden, privaten Mitglieder) wird in der neuen Organisation des internationalen  Schwalbensittich-Erhaltungszuchtprojekts innerhalb des geplanten  EEP's als eine Einheit, gleichberechtigt und auf Augenhöhe mit den anderen Einheiten, d. h. den jeweiligen Repräsentanten aus den  einzelnen Zoos, durch Nils Becker als Koordinator und Dr. Franz Stäb als dessen Stellvertreter vertreten sein. Diese GAV -Vertreter berichten zeitnah an die Mitglieder des GAV-Vorstandes und an die am Projekt teilnehmenden, privaten Mitglieder. Teilnahme-Bedingungen entsprechend dem EEP-Spirit: - Non-commercial - zum Wohl und Erhalt des Schwalbensittichbestandes d.h., die teilnehmenden Schwalbensittich-Zuchtbestände sind nachweislich: - krankheitsfrei - mutationsfrei - genetisch divers (keine Inzuchten) - gehalten nach „best practice guidelines“ u. genauer Zuchtbuchführung.

5. Ferner werden die o. g. Projekt-Vertreter der GAV in vorheriger Abstimmung mit dem GAV Vorstand die Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf das Schwalbensittich-Erhaltungszuchtprojekt vorantreiben, um z. B. durch regelmäßige Publikationen und anderen medienwirksamen Aktivitäten das öffentliche Interesse an diesem Projekt weiterhin wach zu halten und vor allem auch potentiell interessierte, private Schwalbensittichzüchter für dieses Projekt zu gewinnen. Wir hoffen, Dich als engagierten Teilnehmer am Schwalbensittich-Erhaltungsprojekt mit diesem Rundschreiben auf den aktuellen Stand gebracht zu haben und freuen uns auf Dein weiteres Engagement für dieses wichtige Projekt.

Wir suchen noch weitere engagierte, private Teilnehmer an diesem Projekt. Mach gerne dafür Werbung und empfehle die GAV als Ansprechpartner. Eine Teilnahme am Projekt verpflichtet nicht zu einer GAV-Mitgliedschaft, jeder engagierte Züchter wäre aber natürlich als Neumitglied bei der GAV sehr willkommen.

Bei Fragen kannst Du Dich jederzeit an Nils oder Franz wenden.

 

Viel Erfolg im neuen Zuchtjahr und.....bleib begeistert!

Beste Grüße
Nils Becker
Dr. Franz Stäb